Back button image Zurück

Von der Idee ins Regal: So stellst du eigene Produkte her

24. September 2024 | Herausgegeben von Faire

Twitter Share Icon Facebook Share Icon Linkedin Share Icon
Link Share Icon
Die Hände einer Frau erscheinen über Tuben mit Balsam in bunten Verpackungen
Balm-Lippen-, Hand- und Körperfeuchtigkeitscreme von Zizia Botanicals

Du hast dir ein interessantes Produkt ausgedacht, von dem du überzeugt bist, dass es bei deinen Kund*innen gut ankommen wird. Aber wie machst du daraus ein greifbares Produkt, das sie wirklich kaufen können? Ein Produkt von der ersten Idee bis zur Markteinführung zu entwickeln, ist eine spannende Herausforderung. Egal, ob du eine neue Marke gründest oder mit deinem bestehenden Geschäft in die Produktentwicklung einsteigst, der Prozess erfordert Kreativität, Strategie und Entschlossenheit. Wenn du dir nicht sicher bist, wie du eigene Produkte herstellen oder wo du überhaupt anfangen sollst, findest du hier eine Anleitung.

Du hast eine Idee. Und jetzt?

Die „Produktentwicklung“ beschreibt den gesamten Prozess, ein neues Produkt auf den Markt zu bringen. Es beginnt mit der Idee, wie dem Erkennen eines Marktbedarfs (zum Beispiel wiederverwendbare Papiertücher) oder passender Gelegenheiten (wie alkoholfreie Negronis), und endet damit, dass das Produkt für deine Kund*innen verfügbar ist. Doch nicht nur die Idee selbst ist entscheidend. Es geht auch darum, diese Idee in ein Produkt zu verwandeln, das für deine Kund*innen einen echten Mehrwert bietet.

Warum brauchst du einen Plan für die Produktentwicklung? Mit einer strukturierten Herangehensweise kannst du ein durchdachtes Produkt entwickeln und die Logistik für eine erfolgreiche Markteinführung und den fortlaufenden Verkauf berücksichtigen. Wenn du ein Team hast, sorgt ein klarer Plan dafür, dass alle auf dem gleichen Stand sind und effizient arbeiten. Ein Plan hilft dir, übliche Fehler zu vermeiden, wie das falsche Einschätzen der Kund*innen-Nachfrage oder das Übersehen wichtiger Funktionen, die dein Produkt besonders machen. So durchdenkst du alle Details, damit Investor*innen oder andere Beteiligte die Richtung und das Potenzial deines Produkts nachvollziehen können.

Und natürlich soll dein Produkt bei deinen Kund*innen auf Interesse stoßen, wenn es schließlich auf den Markt kommt.

Entwickle deinen Produktentwicklungsplan

Starte mit der Idee

Du bist hier, weil du eine Idee hast. Im Idealfall löst diese Idee ein Problem oder erfüllt einen Bedarf auf dem Markt. Nimm etwa die Gründer*innen von Babiators, die ihre Kinder in der Sonne blinzeln sahen und sichere, langlebige Sonnenbrillen für Babys und Kinder entwickelten. Oder Viola Sutanto, Gründerin von MAIKA, die sich alltagstaugliche Taschen für sich als berufstätige Mutter und Sportlerin wünschte.

Deine Idee könnte ein völlig neues Konzept sein oder eine Verbesserung bestehender Produkte. Stell dir folgende Fragen:

  • Gibt es eine Nachfrage nach diesem Produkt?
  • Was macht dieses Produkt besonders?
  • Passt dieses Produkt zu den Werten meiner Marke?

Analysiere Branchentrends und besprich deine Idee mit Freund*innen und Familie, um dein Konzept zu schärfen. Eine klare Vorstellung hilft dir, ohne große Hürden und zielgerichtet vorzugehen.

Betreib Marktforschung

Als nächstes: Sammle Daten, die die Nachfrage nach deinem Produkt zeigen, und finde heraus, wie es in den Markt passt. Der Erfolg deines Produkts hängt davon ab, deine Zielgruppe genau zu kennen.

  • Wer sind deine potenziellen Kund*innen?
  • Was sind ihre Vorlieben, Verhaltensweisen und Bedürfnisse?
  • Wer sind deine Mitbewerber*innen? Was machen sie gut, und wo kannst du Lücken füllen?

Marktforschung kann viele Formen haben, wie Umfragen, Online-Recherchen, Fokusgruppen oder die Analyse vorhandener Daten. Wenn du eine Mailingliste hast, kannst du deine Abonnent*innen um Feedback bitten. Jede Information hilft, die Chancen für dein Produkt einzuschätzen und dein Konzept zu verfeinern.

Plane deinen Erfolg

Wenn du Idee und Marktforschung in Gang gebracht hast, kannst du den Weg deines Produkts von der Idee bis zu den Kund*innen zu planen. Leg klare, erreichbare Ziele und Meilensteine fest, die als Kontrollpunkte im Prozess dienen. Überleg dir mögliche Herausforderungen und entwickle Strategien, um sie zu meistern. Hier sind einige Schritte, die du beachten solltest:

  • Konzeptentwicklung: Welche Funktionen, Eigenschaften und Alleinstellungsmerkmale hat dein Produkt?
  • Prototypenentwicklung: Erstelle ein erstes Produkt, um dein Konzept zu testen und Feedback einzuholen.
  • Produktdesign: Nutze das gesammelte Feedback, um das Design und die Handhabung deines Produkts weiterzuentwickeln. Achte dabei auf Nutzungsfreundlichkeit, Ästhetik (das schließt die Verpackung mit ein) und Herstellbarkeit.
  • Marketing und Branding: Entwickle eine Marketingstrategie, die dein Produkt bekannt macht und Nachfrage erzeugt.
  • Vertrieb und Verkauf: Wie wirst du dein Produkt verkaufen? Direkt? Über Einzelhändler*innen? Auf E-Commerce-Plattformen? Über einen Marktplatz wie Faire?
  • Kund*innensupport und -service: Richte dich darauf ein, Fragen zu beantworten, Probleme zu beheben und deine Kund*innen nach dem Kauf zu unterstützen. Langfristige Kund*innenbeziehungen fördern Loyalität und Weiterempfehlungen.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Wie läuft dein Produkt auf dem Markt? Lass dir regelmäßig Feedback geben und analysier Verkaufsdaten, um künftige Updates zu planen.

Eine durchdachte Planung hilft dir, Ressourcen effizient zu nutzen und Erwartungen an Zeitrahmen und Budget auszurichten. Ein detaillierter Plan dient als Leitfaden, der dir hilft, das Projekt auf Kurs zu halten und flexibel zu reagieren, wenn sich Umstände ändern.

Ein gutes Beispiel ist Tricia Chen, Mitgründerin von Nusa Holistick: Um einfache und gut verträgliche Hautpflegeprodukte herzustellen, haben Tricia und ihre Partnerin bei der Planung jedes einzelne Element des Produkts sorgfältig durchdacht und setzen weiterhin auf diese Prioritäten. „Wir möchten sicherstellen, dass unsere Zutaten gut beschafft werden, dass sie immer von bester Qualität sind, unsere Verpackungen und Flaschen so gut wie möglich sind und dass sie recycelt werden“, erklärt sie.

Lass dein Produkt Wirklichkeit werden

Erstell einen Prototyp und beschaff Materialien

Nachdem die Grundlagen gelegt sind, ist es an der Zeit, deinen Prototyp zu erstellen. Das ist der Moment, in dem deine Idee greifbar wird. Mit einem Prototyp kannst du die Funktionalität deines Produkts testen, Designfehler erkennen und Verbesserungen vornehmen. Außerdem bietet er dir die Gelegenheit, Feedback von potenziellen Kund*innen und Stakeholdern zu sammeln.

Bevor du einen physischen Prototyp entwickelst, kann es hilfreich sein, einen digitalen Prototyp mit Tools wie Proto.io, Figma oder Vectr zu erstellen. So kannst du deine Idee testen, ohne zu viele Ressourcen zu verbrauchen.

Während des Prototyping-Prozesses musst du die richtigen Materialien für dein Produkt beschaffen. Dabei geht es darum, Lieferant*innen zu finden, die qualitativ hochwertige Materialien zu einem angemessenen Preis anbieten. Achte bei der Auswahl auf Faktoren wie Haltbarkeit, Kosten und Nachhaltigkeit. Die richtige Materialwahl ist entscheidend, um dein Produkt erfolgreich zu machen und Partnerschaften aufzubauen, die mit dir wachsen können.

Beispiele hierfür sind etwa Nadège Gaultier und Laura Goninet von Confiture Parisienne: Sie begannen ihre Reise mit dem Besuch von Schulungen für die Marmeladenherstellung und arbeiteten mit professionellen Köch*innen zusammen, um ein originelles Rezept zu entwickeln, das ihren hohen Ansprüchen gerecht wurde, ohne Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel.

Für eine detaillierte Anleitung zur Prototypenerstellung schau dir diesen Artikel an.

Führ Tests durch und hol dir Feedback

Nun kannst du sehen, wie erste Nutzer*innen auf dein Produkt reagieren! Diese Phase gibt dir wertvolle Einblicke in die Funktionalität und Attraktivität deines Produkts. Stell möglichst offene Fragen, um ehrliches und umfassendes Feedback zu erhalten. Hier einige Beispiel-Fragen:

  • Hat unser Produkt so funktioniert, wie du es erwartet hast?
  • Wie viel Spaß hattest du bei der Nutzung unseres Produkts (auf einer Skala von 1 bis 10)?
  • Wie erfüllt unser Produkt deine Bedürfnisse?
  • Kannst du dir eine Situation vorstellen, in der unser Produkt für dich nützlich wäre?
  • Würdest du unser Produkt als Geschenk kaufen? Für wen?
  • Wie oft würdest du unser Produkt nutzen?
  • Welche Produktmerkmale sind für dich am wertvollsten?
  • Was würdest du an unserem Produkt verbessern?

Als nette Geste kannst du am Ende deiner Umfrage ein kurzes Dankeschön formulieren oder sogar einen Rabattcode für zukünftige Einkäufe einfügen. Versuch, Feedback von einer möglichst heterogenen Gruppe von Menschen zu sammeln, darunter Freund*innen, Familie und idealerweise Mitglieder deiner Zielgruppe. Wenn möglich, beobachte, wie sie mit deinem Produkt interagieren: was funktioniert, was nicht und warum. Achte genau auf ihre Reaktionen und höre dir ihr Feedback aufmerksam an.

Angenommen, du stellst handgemachte Seife mit Lavendel aus deinem Garten her. Du könntest deinen Freund*innen und deiner Familie Proben geben und eine kleine Feedback-Karte beilegen, auf der du sie bittest, in 5 bis 10 Minuten eine kurze Online-Umfrage auszufüllen. Verlinke die Umfrage entsprechend. Sammle und überprüfe ihre Antworten und nutz die Erkenntnisse, um notwendige Anpassungen und Verbesserungen vorzunehmen.

Budgetierung und Kostenplanung

Du musst die Kosten planen, die mit der Markteinführung deines Produkts verbunden sind, einschließlich Forschung, Design, Materialien, Produktion und Marketing. Eine genaue Kostenbestimmung hilft dir, einen Preis festzulegen, der für Verbraucher*innen attraktiv ist und gleichzeitig eine nachhaltige Gewinnmarge ermöglicht.

Beim Budgetieren solltest du sowohl fixe als auch variable Kosten berücksichtigen. Fixe Kosten bleiben gleich, unabhängig davon, wie viele Einheiten du produzierst, zum Beispiel:

  • Miete für deinen Produktionsraum
  • Gehälter für dein Team, falls du eines hast
  • Marketingkosten
  • Variable Kosten hingegen schwanken mit der Produktionsmenge, zum Beispiel:
  • Forschung
  • Materialien
  • Arbeitskosten
  • Ausrüstung
  • Versandkosten
  • Unerwartete Kosten

Für unser Seifen-Beispiel könnte die Liste wie folgt aussehen:

  • Forschung: Recherche zu anderen Seifenmarken, den besten Lavendel für Seifen finden sowie das Rezept, das du verwenden möchtest, das Design der Seife und der Etiketten festlegen
  • Materialien: Kokosöl, Natronlauge, Lavendel
  • Arbeitskosten: Die Kosten für deine Zeit und/oder die Person, die die Seife herstellt
  • Ausrüstung: Sicherheitsausrüstung, Mess- und Mischwerkzeuge, Formen, Schneidewerkzeuge
  • Unerwartete Kosten: Die erste Charge wird zu heiß, und du musst von vorne anfangen
  • Marketing: Eine Website einrichten, einen Online-Shop erstellen und eine Marketing-E-Mail-Kampagne für den Launch vorbereiten
  • Versandkosten: Verpackung und Versand der Seifen

Du solltest auch die Kosten für Prototypen, Tests und die Weiterentwicklung deines Produkts sowie externe Dienstleistungen oder Berater*innen einkalkulieren. Sieh dir diesen Artikel an, um mehr Informationen zur Budgetplanung zu erhalten.

Bring dein Produkt auf den Markt

Vor dem Launch sollte wirklich jeder Aspekt deines Produkts finalisiert sein, damit es ausgereift und bereit für die Kundschaft ist. Dazu gehören das endgültige Design und die Verpackung sowie Überlegungen, wie du mit einem möglichen Ansturm von Bestellungen (Daumen gedrückt) umgehen kannst.

Im nächsten Schritt findest du den besten Weg, um dein Produkt an Kund*innen zu bringen. Eine Möglichkeit besteht darin, eine kleine Menge auf einer Präsenzmesse zu verkaufen und dann auf einen Online-Marktplatz wie Faire zu wechseln, wo sich 100.000 Marken an unabhängige Einzelhändler*innen in 50.000 Städten richten und Millionen von Produkten jährlich verkaufen.

Dein Produkt sollte online leicht auffindbar sein und eine klare Marketing- und Verkaufsstrategie haben, um Einzelhändler*innen anzusprechen. Um dein Produkt effektiv zu verkaufen, solltest du Folgendes tun:

Nach dem Launch solltest du das Feedback der Kund*innen genau beobachten und bereit sein, Probleme schnell zu lösen.

Egal, ob du den nächsten großartigen Cardigan entwickelst, eine unentbehrliche Kerze oder das perfekte Gewürz, das zu allem passt – die Produktentwicklung ist ein Prozess, der viel Liebe, Ausdauer und Feingefühl erfordert. Du brauchst Geduld und Entschlossenheit, um die Entwicklung bis zum Ende durchzuführen, aber von dort aus sind dir keine Grenzen gesetzt.

Weitere Artikel in Großhandel

Eine Markeninhaberin macht ein Foto von ihrem Produkt

Über Großhandelspreise, Mindestbestellwerte und mehr zum Thema Handel für Hersteller*innen und Künstler*innen

CTA Image

Lesen

CTA Hover Image
Ein Tisch in einem unabhängigen Geschäft wird mit bunten Notizbüchern und Stiften bestückt

7 Tipps, um dein eigenes Produkt auf den Markt zu bringen

CTA Image

Lesen

CTA Hover Image
Die Hände eines Ladenbesitzers wickeln Socken und Artikel in grünes Seidenpapier ein

Versenden mit Stil: 7 kreative Verpackungsideen für kleine Unternehmen

CTA Image

Lesen

CTA Hover Image

Abonnieren Sie unseren Newsletter, um das Neueste von Faire zu erhalten!

Erfahren Sie mehr darüber, wie wir Ihre Daten bei Faire verwenden und schützen. Datenschutz bei Faire
Geben Sie Ihre Daten ein, um den kostenlosen Bericht herunterzuladen
Geschafft! Überprüfen Sie Ihre E-Mails, um Ihren Download abzuschließen.