Die Digitalisierung bezieht sich auf die Integration digitaler Technologien in allen Bereichen eines Unternehmens, um Geschäftsprozesse zu verbessern, Produktivität und Wirtschaftlichkeit zu steigern und natürlich auch, um Kund*innen eine bessere Erfahrung zu bieten. Für Einzelhändler*innen bedeutet es, Technologien wie elektronische Zahlungssysteme, Onlineshops und digitales Bestandsmanagement zu nutzen. Diese Digitalisierung ist ein wichtiger Bestandteil im Wachstum eines Unternehmens, da sie nicht nur Wettbewerbsvorteile schafft, sondern auch die Betriebskosten senkt und damit den Umsatz steigert.
Die Pandemie hat der Digitalisierung in Deutschland einen Schub gegeben. Viele Unternehmen mussten schnell digitalisieren, weil es nicht anders ging. Man kann jetzt viel öfter mit Kreditkarte bezahlen, es gibt Click & Collect, Self-Checkouts, Essensbestellungen über WhatsApp und kontaktlose Zahlungsmöglichkeiten und Taxibestellung via App.
Deutschland ist aber laut Digitalisierungsexperte Ömer Atiker immer noch ein wenig hinten dran. Es sei aber alles gar nicht so schwierig, sagt der Experte. „Man brauche „nur“ die richtige Balance zwischen Technik, Umsatz und Mitarbeiter*innen.“ Lese mehr zum Thema Digitalisierungsstrategie hier.
Welche Einzelhändler*innen müssen digitalisieren?
- Kleine Händler*innen, die noch alte Systeme nutzen und neue Funktionen hinzufügen möchten: Solche Händler*innen können durch die Einführung von elektronischen Quittungen, kontaktloser Bezahlung oder einem Onlineshop ihre Produktivität steigern und Kund*innen besser bedienen.
- Eigentümer*innen oder Manager*innen, die ein bestehendes Geschäft übernehmen: Diese müssen sicherstellen, dass sie moderne und effektive Systeme verwenden, um erfolgreich zu sein, um von Anfang an konkurrenzfähig zu sein.
- Einzelhändler*innen, die so gewachsen sind, dass manuelle Systeme Probleme verursachen: Mit zunehmendem Wachstum können manuelle Vorgänge unübersichtlich werden. Digitale Systeme helfen, den Überblick zu behalten und Prozesse zu automatisieren.
Wo fängt man an?
- Warenbeschaffung: Online–Plattformen wie Faire bieten eine breite Auswahl an Produkten von unabhängigen Hersteller*innen und erleichtern den Beschaffungsprozess. Einzelhändler*innen können bequem online bestellen, Preise vergleichen, Kontakte knüpfen und ganz einfach neue Lieferant*innen finden.
- Bestandsmanagement: Ein effizientes Bestandsmanagement-System ist entscheidend, besonders wenn man Online-Optionen wie Click & Collect einführt. Solche Systeme helfen, Lagerbestände in Echtzeit zu verfolgen, Nachbestellungen automatisch auszulösen und Überbestände zu vermeiden.
- POS-Systeme (Point-of-Sale): Moderne POS-Systeme sind weit mehr als nur Kassensysteme. Sie bieten Funktionen wie Berichterstattung, Bestandsmanagement, Management der Daten deiner Kund*innen und lassen sich in deinen Onlineshop integrieren. Die Einführung eines solchen Systems kann den gesamten Verkaufsprozess vereinfachen und dabei wertvolle Daten liefern.
- CRM: Ein CRM-System hilft dabei, Informationen der Kund*innen zu speichern, zu analysieren und zu nutzen, um personalisierte Marketingkampagnen zu erstellen und die Bindung zu deiner Kundschaft zu stärken.
- Marketing und Werbung: Nutze digitale Marketing-Tools wie E-Mail-Marketing, Social Media und Suchmaschinenoptimierung (SEO), um deine Reichweite zu vergrößern und gezielt Kund*innen anzusprechen.
- Onlineshop und Omnichannel-Strategie: Ein Onlineshop ermöglicht es dir, deine Produkte einem breiteren Publikum anzubieten und Umsätze außerhalb des Ladens zu generieren. Eine Omnichannel-Strategie, bei der Kund*innen nahtlos zwischen Online- und Offline-Kanälen wechseln können, verbessert die Bindung zu deiner Kundschaft und erhöht dabei deinen Umsatz.
- Künstliche Intelligenz: Inwieweit KI im Einzelhandel genutzt werden wird, ist noch unklar und steckt noch etwas in den Kinderschuhen. KI-gestützte Chatbots können Händler*innen beim Customer Service unterstützen, Chat GPT kann bei den Produktbeschreibungen helfen. Auf lange Sicht kann die KI repetitive Aufgaben automatisieren, jede Menge Datenanalysen übernehmen, Zahlungsmethoden unterstützen und logistische Abläufe optimieren.
Die Digitalisierung ist kein einmaliger Prozess, sondern eine kontinuierliche Verbesserung. Entdecke jede Menge digitale Hilfsmittel in unserem Artikel hier. Halte dich über neue Technologien und Trends auf dem Laufenden, um wettbewerbsfähig zu bleiben und deinen Kund*innen stets den besten Service zu bieten. Achte dabei auf:
- Schulung und Unterstützung: Stelle sicher, dass deine Mitarbeiter*innen gut geschult sind und die neuen Systeme effektiv nutzen können. Biete regelmäßige Schulungen und Support an, um den Übergang zu erleichtern.
- Datensicherheit: Achte auf den Schutz sensibler Daten deiner Kundschaft und des Unternehmens. Setze robuste Sicherheitsmaßnahmen ein und halte dich an Datenschutzrichtlinien.
- Zufriedenheit der Kund*innen: Verbessere deine Customer-Experience. Mit einer CRM-Software und digitalen Tools wie Feedback-Systeme, Loyalitätsprogramme und personalisierten Angeboten. Durch die Nutzung von Apps, wie die App von Faire, kannst du dich zum Beispiel auch von unterwegs gut um Kund*innen und Bestellungen kümmern.
Nachteile der Digitalisierung:
Zu den größten Herausforderungen zählen die hohen Anfangsinvestitionen. Die Anschaffung und das Einsetzen neuer digitaler Systeme können teuer werden. Mitarbeiter*innen müssen geschult werden, um die neuen Technologien effektiv nutzen zu können. Zudem führt die Digitalisierung zu einer technologischen Abhängigkeit. Systemausfälle können problematisch sein, und das Risiko von Datenlecks und Cyberangriffen steigt, was zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erfordert.
Unternehmen müssen ihre Prozesse und Strukturen anpassen, um die Vorteile der Digitalisierung voll nutzen zu können. Mitarbeiter*innen und Führungskräfte könnten Widerstand gegen Veränderungen und neue Technologien leisten. Die Digitalisierung erfordert oft einen Kulturwandel im Unternehmen, was Zeit, Geduld und Engagement erfordert.
Ein weiterer Nachteil ist der Datenschutz und die Einhaltung rechtlicher Anforderungen. Die Einhaltung von Datenschutzgesetzen und -richtlinien kann komplex und herausfordernd sein. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie transparent mit den Daten der Kund*innen umgehen und das Vertrauen ihrer Kundschaft nicht missbrauchen.
Insgesamt bietet die Digitalisierung im Einzelhandel viele Chancen, erfordert aber auch sorgfältige Planung und Umsetzung. Einzelhändler*innen sollten auf jeden Fall die Vorteile nutzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, und gleichzeitig die Herausforderungen und Risiken im Auge behalten und managen, um eine erfolgreiche Transformation zu gewährleisten.