Ein Konzeptladen, auch Concept Store genannt, ist ein Einzelhandelsgeschäft, das sich durch einzigartig kuratierte Angebote an Produkten und einer unverwechselbaren Atmosphäre von anderen Geschäften abhebt. Eine Mischung aus Warenhaus und Boutique. Im Gegensatz zu traditionellen Läden, die sich auf bestimmte Produktkategorien oder Marken konzentrieren, zeichnet sich ein Concept-Store durch eine eher eklektische Mischung von Produkten aus. In einem Konzeptladen geht es auch um Kunst und Musik, um Handwerk und Design. Diese Läden verkaufen nicht einfach nur ein Produkt, sondern verkörpern einen Lebensstil.
Die wichtigsten Merkmale eines Concept-Stores sind:
- Einzigartiges Konzept: Ein roter Faden zieht sich durch den ganzen Laden, sei es ein bestimmtes Thema, eine Stilrichtung oder eine Philosophie.
- Kuratiertes Sortiment: Die Produkte werden sorgfältig und liebevoll ausgewählt und spiegeln den Geschmack und die Werte des Ladens wider.
- Inszenierung: Der Laden selbst wird als Teil des Einkaufserlebnisses gestaltet und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet.
- Erlebnisorientierung: Der Einkauf soll nicht nur der Beschaffung von Waren dienen, sondern ein inspirierendes und interaktives Erlebnis sein.
- Starke Bindung zur Kundschaft: Concept Stores pflegen einen engen Kontakt zu ihren Kund*innen und bieten oft einen personalisierten Service, individuelle Beratung und Events.
Warum einen Concept-Store eröffnen?
Es gibt verschiedene Gründe, die für einen Konzeptladen sprechen:
Um sich von der Konkurrenz abzuheben: In der heutigen gesättigten Einzelhandelslandschaft ist es wichtig, sich von anderen Geschäften zu unterscheiden. Ein Concept-Store mit einem einzigartigen Konzept und einem kuratierten Sortiment kann sich von der Masse abheben und die Kund*innen anziehen, die etwas Besonderes suchen.
Um eine Leidenschaft zu teilen: Concept-Stores werden oft von Inhaber*innen betrieben, die eine Leidenschaft für ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Produktkategorie haben. Durch ihren Laden können sie diese Leidenschaft mit anderen teilen und Gleichgesinnte ansprechen.
Um ein Einkaufserlebnis zu schaffen: Concept-Stores bieten mehr als nur Produkte. Sie bieten ein Erlebnis, das Kund*innen inspirieren und unterhalten soll.
Um eine Community aufzubauen: Concept-Stores können zu Treffpunkten für Menschen mit ähnlichen Interessen werden. Sie können Veranstaltungen, Workshops und andere Aktivitäten bieten, um Kund*innen zusammenzubringen.
Hier ein paar Beispiele für erfolgreiche Concept Stores in Deutschland:
Mode:
- Apropos (Hamburg, Köln, Berlin): Bietet eine kuratierte Auswahl an Mode, Accessoires und Wohndekoration von skandinavischen und europäischen Designer*innen.
- Voo Store (Berlin): Bekannt für seine avantgardistische Mode und Streetwear-Auswahl von etablierten und aufstrebenden Designer*innen.
- The Corner (Berlin, München, Düsseldorf): Bietet eine Mischung aus High-End-Mode, Streetwear und Marken von Designer*innen.
- Werte Freunde (Hamburg): Ein unabhängiger und inhabergeführter Concept Store mit einer großen Auswahl an Eco-Fashion und Naturkosmetik.
Lifestyle:
- Andreas Murkudis (Berlin): Ein bekannter Concept-Store, der eine breite Palette von Mode, Kunst, Design und Lifestyle-Produkten anbietet. Murkudis hat nicht nur einen, sondern drei Concept Stores in der Potsdamer Straße.
- Manufactum (mehrere Standorte): Bietet eine große Auswahl an hochwertigen Produkten für Haus und Garten, Küche und Lebensmittel, Mode und Accessoires.
- Frau Hansen (Hamburg): Hier findet man liebevoll ausgesuchte Produkte für die Wohnung und sich selbst. Neben vielen skandinavischen Designs gibt es auch lokale Feinkost und Lieblingsstücke aus Hamburg.
- Grapes Concept Store (München): Hier findet man alles zu Interieur und Wohnen im skandinavischen Design. Von tollen Dekoartikeln und Geschenkideen, Büchern, handgefertigten Leckereien bis zu coolen Design-Objekten.
Diese Beispiele zeigen die Vielfalt einiger Concept-Stores in Deutschland. Sie unterscheiden sich in ihren Schwerpunkten, ihrer Atmosphäre und ihrem Angebot, aber alle teilen die Leidenschaft für einzigartige Produkte, ein ansprechendes Einkaufserlebnis und die Schaffung einer starken Community.
Hier eine Übersicht zum Vergleich des Konzeptladens mit einem regulären Einzelhandel und einem Pop-up-Store:
Concept Store | Einzelhandel | Pop-up-Store | |
Dauer | Langfristig | Langfristig | Temporär |
Konzept |
Starkes, durchgängiges Lifestyle-Konzept | Kein spezifisches, übergeordnetes Konzept | Kurzfristiges, oft spezifisches Thema |
Produktvielfalt | Kuratierte Vielfalt | Breites Angebot | Oft begrenzt und themenspezifisch |
Standort | Fester Standort | Fester Standort | Einmaliger Standort |
Einkaufserlebnis | Einzigartig und inspirierend | Standardisiert und konsistent | Exklusiver Eventcharakter |
Flexibilität | Weniger flexibel | Weniger flexibel | Sehr flexibel |
Ziel | Markenidentität und Erlebniseinkauf | Bedürfnisse der Kundschaft erfüllen | Markenbewusstsein, Marketing und Test |
Onlineshop | Möglich | Möglich | Möglich |
Kann ich mit meinem Concept-Store auch online gehen?
Auf jeden Fall! Der Nata Concept Store ist zum Beispiel auf Faire erfolgreich vertreten. Obwohl Online-Konzeptstores ein etwas anderes Einkaufserlebnis bieten als Geschäfte, können sie dennoch eine interessante Möglichkeit bieten, einzigartige und kuratierte Produkte online zu entdecken. Vielleicht gestaltet man die Präsentation der Produkte online etwas anders als für einen regulären Einzelhandel. Mehr Videos, mehr dramatische Fotos, mehr in Szene gesetzte Klamotten. Alle der oben genannten Läden haben einen sehr starken Online-Auftritt.
Beispiele für erfolgreiche Online-Konzeptstores:
- Yoox (international): Bietet eine Mischung aus etablierten und aufstrebenden Marken für Kleidung, Accessoires und Wohnen.
- Asos (international): Bietet eine große Auswahl an eigenen Marken sowie Markenkleidung und Accessoires.
Inhaber*innen eines Concept-Stores haben eine große Leidenschaft für ihr Geschäft und ihre Ware. Sie führen den Laden oft selbst und bieten meist nur Dinge an, die sie auch selbst nutzen und verschenken würden. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Künstler*innen und Handwerker*innen können Concept-Stores ein noch individuelleres Sortiment anbieten und dabei auch die lokale Kreativwirtschaft unterstützen.