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Dropshipping vs. Großhandel: Welche Beschaffungsmethode ist die richtige für dein Einzelhandelsgeschäft?

27. September 2024 | Herausgegeben von Faire

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Weiße Keramiktassen mit pockennarbiger Textur stehen auf einer weißen Oberfläche vor einem schwarzen Hintergrund

Einzelhandelsgeschäfte gibt es in vielen Varianten und Arten, von Feinkostläden und Geschenkläden in der Innenstadt bis hin zu Modeboutiquen und Schuhgeschäften. Ihr Ziel ist allen gleich: großartige Produkte für ihre Kund*innen anzubieten. Wenn es um die Beschaffung dieser Artikel geht, wählen Einzelhändler*innen mit Online-Präsenz typischerweise eine von zwei Methoden: Sie kaufen im Großhandel ein oder nutzen Dropshipping-Anbieter*innen.

Bevor du dich für eine Methode entscheidest, musst du beide Optionen kennen, was sie unterscheidet und welche Prioritäten du für dich und dein Geschäft hast.

Was ist Großhandel?

Der Großhandel ist die bewährte Methode zur Beschaffung von Produkten für ein Einzelhandelsgeschäft und vermutlich so alt wie der Einzelhandel selbst. Ein*e Großhändler*in  produziert Artikel in großen Mengen, meist aus dem Lager oder Studio, und verkauft sie dann an Einzelhandelsmarken, die sie an Kund*innen weiterverkaufen.

Großhändler können ihre Artikel zu Preisen unter dem üblichen Einzelhandelswert anbieten, da sie in hohen Stückzahlen verkaufen. Einzelhändler*innen können Kontakte zu Großhändler*innen knüpfen, wenn sie Messen besuchen oder Großhandelsmarktplätze wie Faire nutzen, wo hochwertige unabhängige Marken auf unabhängige Einzelhändler*innen treffen.

Im Gegensatz zu Einzelhändler*innen, die Dropshipping nutzen, sind diejenigen, die im Großhandel einkaufen, dafür verantwortlich, ihre Waren zu lagern und zu verwalten (zum Beispiel im Lagerraum eines Ladens). Dadurch haben sie einen direkteren Bezug zu den Produkten und ihren Kund*innen. Während Dropshipping ausschließlich online erfolgt, können Einzelhändler*innen Großhandelswaren sowohl online als auch in stationären Geschäften verkaufen. Großhändler*innen sind ein wesentlicher Bestandteil der Lieferkette, und viele Einzelhändler*innen verlassen sich auf sie, um ihre Regale zu füllen.

Was ist Dropshipping?

Dropshipping ist ein rein onlinebasiertes Geschäftsmodell, bei dem ein*e Verkäufer*in als Vermittler*in zwischen Lieferanten und Kund*innen fungiert. Produkte werden auf der eigenen Website angeboten, und bei einer Bestellung geht diese direkt an den*die Drittanbieter*in, der*die sich um Verpackung und Versand kümmert. Besonders beliebt ist dieses System beim T-Shirt-Dropshipping.

Der*die Verkäufer*in braucht keinen Bestand vorrätig zu halten oder Produkte zu lagern und sieht die verkauften Artikel nie selbst. Es ist eine sehr unkomplizierte Art, ein E-Commerce-Geschäft zu betreiben.

Dropshipping oder Großhandel: Was passt zu mir?

Es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, ob Dropshipping oder der Einkauf im Großhandel besser ist. Erfolgreiche Einzelhändler*innen nutzen beide Methoden oder eine Kombination, um ihr Geschäft zu erweitern. Es hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Prioritäten ab.

Vorteile des Einkaufs im Großhandel

  • Höhere Produktqualität: Der Einkauf bei unabhängigen oder handwerklichen Großhandelsunternehmen bedeutet oft bessere Qualität. Ein kleines Unternehmen mit klarem Ziel legt möglicherweise mehr Wert auf Details, ist stolz auf die eigenen Produkte und steht voll hinter dem Angebot.
  • Stärkere Markenpräsenz: Wenn du Artikel im Großhandel kaufst und in deinem Laden verkaufst, hast du die Kontrolle über das Kund*innenerlebnis. Du kannst mit durchdachter Verpackung und Branding Akzente setzen, um deinen Kund*innen ein besonderes Einkaufserlebnis zu bieten. Ob gebrandetes Geschenkpapier, farbenfrohe Verpackungen oder eine persönliche Dankeskarte: solche Details stärken die Kundenbeziehung und fördern die Loyalität.
  • Höhere Gewinnspannen: Durch den Einkauf großer Mengen erhältst du von dem*der Lieferant*in Rabatte. Das gibt dir mehr Spielraum, um beim Weiterverkauf an Kund*innen Gewinne zu erzielen. Dropshipper*innen erhalten keine Mengenrabatte, da sie Produkte erst dann kaufen, wenn eine Kund*innenbestellung eingeht.
  • Schnellere Lieferzeiten: Viele Dropshipper*innen arbeiten mit Lieferant*innen aus China zusammen, was zu längeren Lieferzeiten führen kann. Beim Großhandel kannst du lokale oder regionale Großhändler*innen wählen. Plattformen wie Faire ermöglichen es sogar, nach Standort zu filtern oder ausschließlich Großhändler*innen in Deutschland auszuwählen. Nähe zu deinen Lieferant*innen erleichtert nicht nur die Kommunikation, sondern ermöglicht oft auch bessere Konditionen.
  • Exklusivität: Da Dropshipper*innen keine Exklusivrechte bei ihren Lieferant*innen haben, konkurrieren sie ständig mit anderen Verkäufer*innen, die identische Produkte anbieten. Durch stärkere Beziehungen zu Großhändler*innen können Einzelhändler*innen exklusive Vereinbarungen treffen und womöglich sogar die einzigen Anbieter*innen eines Produkts in einer bestimmten Region sein.

Wichtige Überlegungen beim Großhandelseinkauf

  • Platz und Zeit für den Bestand: Eigene Lagerbestände bedeuten mehr Verantwortung. Du musst Lagerraum bereitstellen und deinen Bestand verwalten sowie den Bedarf zu verschiedenen Zeiten prognostizieren. Die Strategie für deinen Bestand zu planen kann herausfordernd sein, aber dieser Leitfaden hilft dir beim Einstieg.
  • Betriebskosten: Der Großhandelseinkauf erfordert in der Regel höhere Anfangsinvestitionen. Du musst Kosten für große Bestellungen, Personal, Lagerraum und POS-Software berücksichtigen. Ein solider Finanzplan und ein wachsames Auge auf dein Budget sind unerlässlich. Mit Faire können berechtigte Einzelhändler*innen jedoch neue Waren einkaufen und erst 60 Tage später bezahlen, und können sofort mit dem Verkauf beginnen.
  • Marktnachfrage beobachten: Wenn keine Kund*innenbestellungen eingehen, müssen Dropshipper*innen sich keine Sorgen um unverkaufte Produkte machen. Großhändler*innen hingegen könnten auf Lagerbeständen sitzen bleiben, wenn die Nachfrage ausbleibt. Überbestände können das Budget belasten, da du Produkte mit hohen Rabatten verkaufen musst und somit Gewinneinbußen hinnehmen musst.

Vorteile des Dropshipping

  • Kein Lageraufwand: Wenn du keine Lust hast, Bestand zu verwalten oder Lagerhäuser zu betreiben, ist Dropshipping ideal. Lieferant*innen kümmern sich um Lagerung und Bestandsmanagement. Du konzentrierst dich auf den Verkauf über deine Website und erhältst einen Anteil für deine Rolle als Vermittler*in.
  • Geringere Startkosten: Ohne Lagerbestände aufbauen oder Lagerraum mieten zu müssen, sind die Anfangskosten geringer. Alles, was du brauchst, ist eine Internetverbindung und E-Commerce-Tools. Viele wählen Dropshipping wegen der minimalen Investition zu Beginn.
  • Weniger finanzielles Risiko: Du bezahlst nur für das, was Kund*innen tatsächlich bestellen. Es besteht kein Risiko, auf unverkauften Waren sitzen zu bleiben oder mehr Produkte zu kaufen, als du verkaufen kannst.
  • Einfache Skalierbarkeit: Durch die geringen Betriebskosten und den minimalen Aufwand kannst du dein Geschäft leicht ausbauen. Du musst keinen zusätzlichen Lagerraum finden oder mehr Personal einstellen. Lieferant*innen übernehmen die Bewältigung der erhöhten Nachfrage, und du kannst bei Bedarf mit mehreren Lieferant*innen zusammenarbeiten.

Nachteile des Dropshipping

  • Geringere Kontrolle: Da du die Produkte nie persönlich siehst, kannst du die Qualität nicht garantieren. Negative Kund*innenbewertungen aufgrund minderwertiger Produkte können deinem Ruf schaden. Gründliche Recherche und Auswahl zuverlässiger Lieferant*innen sind daher entscheidend.
  • Unvorhersehbare Lieferabwicklung: Du hast keinen Einfluss auf Verpackung und Versand. Lange Lieferzeiten, insbesondere bei Lieferant*innen aus China, können Kund*innen enttäuschen. Zudem kannst du kein einheitliches Markenerlebnis schaffen, da du die Verpackung nicht kontrollierst.
  • Hoher Wettbewerb: Viele Dropshipper*innen bieten identische Produkte an. Ohne Alleinstellungsmerkmale ist es schwierig, sich von der Konkurrenz abzuheben. Effektives Marketing und bezahlte Werbung sind unerlässlich, um sichtbar zu werden.
  • Geringe Gewinnspannen: Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen Preise niedrig gehalten werden, was die Gewinnmarge schmälert. Erfolg im Dropshipping erfordert oft hohe Verkaufsvolumina, damit sich die kleinen Margen summieren.

Dropshipping vs. E-Commerce: Was ist der Unterschied?

Obwohl Dropshipping eine Form des E-Commerce ist, gibt es wesentliche Unterschiede zum traditionellen E-Commerce-Modell. Beim klassischen E-Commerce kaufen Einzelhändler*innen Produkte im Voraus ein (oft im Großhandel), lagern sie und verkaufen sie über eigene Online-Shops oder Plattformen wie Faire an Kund*innen. Sie sind für Lagerhaltung, Verpackung und Versand verantwortlich. Beim Dropshipping hingegen lagert und versendet der*die Lieferant*in direkt an die Kund*innen, während der*die Einzelhändler*in lediglich als Vermittler*in ohne physischen Kontakt zum Produkt agiert.

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Beide Beschaffungsmethoden haben ihre Vorzüge, und die Wahl hängt von deinen individuellen Geschäftsbedürfnissen ab. Mit fundierten Informationen und sorgfältiger Planung bist du auf dem besten Weg, ein erfolgreiches Einzelhandelsgeschäft aufzubauen.

Bereit, mit dem Großhandelseinkauf für dein neues Einzelhandelsgeschäft zu starten? Erfahre mehr über Open with Faire und wie du dich für bis zu 20.000 € mit 60-Tage-Zahlungsziel bewerben kannst, um Produkte für deinen neuen Laden zu kaufen.

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