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Die Weiterentwicklung der Innenstädte

14. August 2022 | Herausgegeben von Faire

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Der Druck auf den deutschen Einzelhandel ist eines der heißen Themen der letzten zwei Jahrzehnte. Meldungen über die Schließung sogar von traditionellen Einzelhandelsgeschäften sind keine Seltenheit. Erst kürzlich forderte der Deutsche Städtetag jährliche Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro, um das Aussterben der Fußgängerzonen und Innenstädte zu verhindern.

Trotz deutlicher und erheblicher Herausforderungen in den letzten zwei Jahrzehnten muss aber eher festgestellt werden, dass die Haupteinkaufsstraßen nicht sterben, sondern sich lediglich verändern.

In diesem Artikel gehen wir dieser Entwicklung auf den Grund und erläutern genau, wie sich die Haupteinkaufsstraßen in Deutschland verändert haben und wie Unternehmen mit diesen Veränderungen Schritt halten können.

Wie sich die deutschen Hauptgeschäftsstraßen entwickeln und unabhängige Einzelhandelsgeschäfte florieren

Wir alle haben in den letzten zwei Jahrzehnten viel über den „Tod der Innenstädte“ gehört. Die Covid-19-Pandemie hat die ohnehin schon schwierige Situation noch weiter verschärft und zu Pressemeldungen geführt, dass in Deutschland 100.000 Geschäfte aufgrund der Gesundheitskrise geschlossen werden könnten.

Es gibt jedoch immer mehr Hinweise darauf, dass die traditionelle Einkaufsstraße nicht stirbt, sondern sich einfach nur weiterentwickelt. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete kürzlich, dass sich die Einzelhandelsumsätze in Deutschland trotz der schwierigen Zeit während der Pandemie im Januar 2022 teilweise sogar erholt haben, was darauf hindeutet, dass die Situation nicht so düster ist, wie wir sie in den vergangenen Jahren eingeschätzt haben. Auch der Einzelhandel stirbt nicht, er entwickelt sich ebenfalls lediglich weiter. Und Untersuchungen zeigen, dass besonders die kleineren, unabhängigen Einzelhändler*innen am meisten von diesem Wandel profitieren. Für kleinere Marken und Einzelhandelsunternehmen ist dies eine große Chance. Hier ist der Grund dafür.

Wachsende Nachfrage nach regionalen Anbieter*innen

So wie sich unsere Welt verändert, so verändern sich auch die Prioritäten der Kund*innen, wodurch sich für kleinere, unabhängige Marken eine Marktlücke auftut. Aber warum ist das so? Und was treibt diesen Trend an? Es zeigt sich, dass ein Großteil dieser Entwicklung darauf zurückzuführen ist, dass Verbraucher*innen nachhaltige und ethisch korrekte Produkte schätzen. Nachforschungen der Otto Group haben ergeben, dass 76 % der Deutschen den Kauf vor Ort als Beispiel für ethischen Konsum ansehen.

Diese Fokussierung auf Nachhaltigkeit ist für die deutschen Verbraucher*innen sehr wichtig. Nicht weniger als 70 % der Befragten geben an, dass ethische Erwägungen inzwischen ein wichtiger Bestandteil ihrer Kaufentscheidungen sind. Verbraucher*innen wollen nicht nur in ihrem eigenen Leben Gutes tun – sie wollen darüber hinaus durch ihre Kaufentscheidungen auch etwas Gutes bewirken. Vielleicht noch überraschender ist, dass 63 % sogar bereit sind, für klimaneutrale Produkte mehr zu bezahlen. 82 % der Befragten befürworten den Weg von der Wegwerfgesellschaft hin zur Kreislaufwirtschaft und sprechen sich für eine längere Produktnutzungsdauer und höhere Materialeffizienz aus. Dieser Wandel in den Präferenzen bedeutet, dass es jetzt neue Marktlücken und Chancen für kleinere, unabhängige Marken gibt, um besonders diejenigen deutschen Verbraucher*innen anzusprechen, die nach etwas anderem suchen.

Anpassung an die Präferenzen der Kund*innen

Wie können kleine Unternehmen also am besten von dieser Entwicklung profitieren? Entscheidend ist, dass du weißt, worauf deine Zielgruppe besonderen Wert legt, z. B. auf Nachhaltigkeit. Und dass du dann herausstellst, wo dies mit dem Angebot deines Geschäfts übereinstimmt, damit genau die Produkte verkauft werden, die die Bedürfnisse der Zielgruppe erfüllen.

Deshalb können Marken bei Faire die Werte ihrer Produkte betonen – sei es, dass sie umweltfreundlich, biologisch, in kleinen Mengen hergestellt sind, dass das Unternehmen von Frauen geführt wird oder etwas ganz anderes. Auf diese Weise können Einzelhändler*innen Produkte entdecken und anbieten, von denen sie wissen, dass deine Kund*innen sie annehmen werden. Gleichzeitig können Einzelhändler*innen so ihre Einzigartigkeit unter Beweis stellen und sich von der breiten Masse abheben, da Verbraucher*innen große Handelsketten immer weniger unterstützen. In Verbindung mit der Wiederbelebung der Innenstädte zeigt dies, dass kleine, unabhängige Einzelhandelsgeschäfte durchaus eine Chance haben, sich anzupassen und auch in Zukunft florieren können.

Obwohl sich im Laufe der Jahre mehrere Faktoren auf die Haupteinkaufsstraße in der Innenstadt negativ ausgewirkt haben, kann und wird sie weiterleben. Der deutsche Einzelhandel ist nicht vom Aussterben bedroht – aber er verändert sich, und letztendlich müssen Einzelhändler*innen und unabhängige Marken zusammenarbeiten, um sich an diese Entwicklung anzupassen.

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