Der erste Bericht dieser Art von Faire widmet sich der Serendipität bzw. „glücklichen Zufallsfunden“ als elementarem menschlichen Vergnügen – und welche wichtige Rolle die Serendipität im Einzelhandel spielt. Sie bestimmt, wie zufriedenstellend, bedeutend und unvergesslich ein Einkauf wahrgenommen wird, und ob der Einkauf in einem bestimmten Geschäft wiederholt und weiterempfohlen wird.
Serendipität fehlt im gegenwärtigen kulturellen Kontext – und auch im Einzelhandel – weitgehend. Auf technischer Ebene ersetzt der Vorteil der Bequemlichkeit die Freude am Entdecken, wenn Kund*innen Empfehlungen durch Algorithmen erhalten. Auf gesellschaftlicher Ebene sorgte die Pandemie für einen Rückgang von Spontanität und Geselligkeit beim Einkaufen.
Jetzt aber entwickelt sich die Einzelhandelskultur weiter und nimmt die verlorene Serendipität wieder in den Blick, nach der sich die Menschen sehen. Wir gehen der Rolle von Serendipität im Einzelhandel auf den Grund und befassen uns mit Raumdesign und Sinneseindrücken, Gemeinschaft und dem Erleben von Entdeckungen sowie dem kollaborativen Prozess, in dem Einzelhändler*innen ihren Geschmack mit den Kund*innen teilen. Auf dieser Grundlage analysiert der Bericht die einzigartige Möglichkeit unabhängiger Einzelhändler*innen, sorgfältig kuratierte Umgebungen zu schaffen und der Gemeinschaft zu widmen, um für die eigenen Kund*innen da zu sein und ihnen dabei zu helfen, sich am Entdecken zu erfreuen.